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Angela Büche

Führe wie ein/e Dirigent*in, kommuniziere wie Cellist*innen

Themen in diesem Blog:

  1. "LEAD LIKE A CONDUCTOR..., "

  2. "...COMMUNICATE LIKE A CELLIST"

 

Liebe Leser*innen,


Was geht dir durch den Kopf, wenn du diesen Satz liest?


"LEAD LIKE A CONDUCTOR, COMMUNICATE LIKE A CELLIST"

Das spannende an Kommunikation ist, dass wir nie wissen, was die anderen Menschen von unseren gesendeten Worten verstehen und welche Assoziationen zu diesen haben. Leider sind wir uns dessen im Alltag viel zu wenig bewusst!

 

1. "LEAD LIKE A CONDUCTOR..."

 

Wenn du selbst Musiker*in bist, wirst du bei diesem Satz möglicherweise andere Assoziationen haben, als wenn du nie in einem Orchester gespielt hast.

Wenn du selbst Dirigent*in bist, wirst du diese Worte ganz anders interpretieren, als wenn du als Führungskraft in einem technischen Betrieb arbeitest oder dich Zeit deines Lebens auf der Mitarbeiterebene im Team wohlgefühlt hast.

Nun bist du neugierig, was ich dir mit dem Satz "LEAD LIKE A CONDUCTOR" sagen möchte?

Wenn ich dir alles schreiben würde, was für mich in diesem Satz enthalten ist, dann müsste ich dir ein Buch in die Hand legen. Vielleicht kommt eines Tages dieses Buch - aber nicht heute!




Für heute biete ich dir an, dass du dir ganz gemütlich im folgenden Podcast-Interview anhörst, welche Gedanken ich dir zu „Lead like a conductor“ schenken möchte.


Ab Minute 16:45 spreche ich genau über diesen ersten Teil.




 

2. "... COMMUNICATE LIKE A CELLIST"

 

Zu was möchte ich dich mit der Metapher "COMMUNICATE LIKE A CELLIST" inspirieren?

Damit ich nicht permanent Gendern muss, werde ich einfach vom Cello reden und nicht von den Cellist*innen.

Das Cello ist im klassischen Orchester durchgängig präsent. Wenn eine Sinfonie 60 Minuten dauert, dann spielt das Cello 60 Minuten lang. Dem Cello sind nur wenige Pausen gegönnt.


Bis zur Frühromantik ist das Cello selten mit einer Hauptmelodie im Vordergrund. Mit seiner allgegenwärtigen Begleitstimme bietet es dem musikalischen Geschehen im Orchester eine solide Basis, auf die alle anderen Instrumente ihre Melodien aufbauen und in Resonanz gehen können. Je nach Komposition wird es von den Bässen und den tiefen Blasinstrumenten unterstützt.


Das Cello hört sowohl auf den Dirigenten als auch auf alle anderen Instrumente. Und im Dienste des ganzen Orchesters bringt es die Basslinie zum Klingen, damit das Kollektiv ein gutes Fundament hat, um darauf bis in die höchsten Höhen aufbauen zu können.


Das Cello scheint zwar als Begleitstimme unscheinbar zu sein, aber das trügt. Das Cello hat die Macht, das gesamte Orchester zum Straucheln zu bringen, wenn es will. Dazu gibt es vielfältige Möglichkeiten.


Ich zähle hier nur drei auf:

  1. Wenn die Celli unrein spielen, sind die anderen Instrumente hilflos, denn ihre Töne müssen sich in die Obertöne der Celli einfügen.

  2. Gingen die Celli rhythmisch oder vom Tempo her eigene Wege, müsste das ganze Orchester folgen.

  3. Drehen die Celli ihre Lautstärke auf, dann haben die Geigen und viele andere Instrumente keine Chance, mit ihren „wichtigen“ Stimmen zu brillieren. Spielen hingegen die Celli zu leise, fehlt dem Orchester die rhythmische und harmonische Grundlage.

Ab der Zeit der Romantik ist das Cello öfter auch mit Melodien hörbar. Diese tragen aber trotzdem immer die Tiefe der Präsenz für das Kollektiv in sich. Und das Cello zieht sich immer wieder zurück, um den anderen Instrumenten eine gute Basis schenken zu können.

Mit „COMMUNICATE LIKE A CELLIST“ möchte ich sagen:

Sei vollkommen präsent in jeder Kommunikation, höre gut auf das, was die anderen sagen. Wenn du was sagst, dann achte darauf, dass es gehaltvoll ist. Und wenn du gesagt hast, was du sagen willst, dann ziehe dich wieder zurück und bleibe mit deiner Präsenz am Geschehen beteiligt.

Es ist eines der größten Geschenke, die wir den Menschen geben können: im Zuhören voll präsent zu sein. Damit bieten wir ein Kommunikations-Fundament, auf dem die Menschen, mit denen wir leben oder arbeiten in Resonanz gehen und ihre Ideen entwickeln und diesen Ausdruck geben können.

Auch wenn du weißt, dass deine Worte sehr machtvoll sind und du vielleicht genau so viel zu sagen hättest oder sogar noch mehr und noch wirkungsvoller, schenke trotzdem deine unterstützende Stimme, damit andere das Ihre der Welt zeigen können. Damit bekommt auch deine eigene Stimme und das, was dir wichtig ist wiederum mehr Sinn, und du wirst es erfolgreicher und stimmiger umsetzen können, weil du weißt, was das Anliegen und die Ziele der Menschen sind, mit denen du arbeitest oder lebst.

Aber wenn es wichtig ist, dann sage, was du zu sagen hast

mit vollem Gehalt und tiefer Kraft!

Herzlichst, Angela Büche MSc.

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